[Juliette 2/2017] – Wie ist es so als Landesvorsitzender, Valentin?

Seit dem letzten LaKo sind jetzt schon ein paar Monate vergangen. Hast du dich schon gut „eingelebt“ im neuen Amt?

Bei aller Vorbereitung sind die ersten Wochen im Amt tatsächlich immer besonders. Denn erst, wenn man tatsächlich in die Landesvorstandsarbeit involviert ist, bemerkt man all die kleinen und großen Dinge, die alltäglich beachtet werden müssen. Drei Dinge sind in so einer Situation Gold wert: ein motiviertes Team, gute Vorarbeit durch den alten Landesvorstand und Unterstützung durch die Landesgeschäftsstelle. Ich bin sehr dankbar, das alle drei Faktoren gegeben waren und sind.

Wie stellst du dir den bevorstehenden Bundestagswahlkampf vor und welche Rolle können wir JuLis darin spielen?

E s ist sehr spannend zu sehen, wie sich aktuell die Stimmungslage in Deutschland entwickelt. Werden wir einen Showdown Merkel vs. Schulz erleben? Wird die AfD den Wahlkampf maßgeblich bestimmen? Oder werden wir als Liberale selbst einige Themen setzen können? All das wird sich erst im Laufe des Wahlkampfes zeigen und von uns als Jugendorganisation agiles Handeln erfordern. Grundsätzlich sehe ich unsere Aufgabe darin, das progressive Profil der FDP zu unterstreichen und neue Wählerschichten für die liberale Idee zu begeistern. Nachdem wir in den vergangenen Jahren maßgeblich an der inhaltlichen Erneuerung der FDP mitgearbeitet haben, ist das nun die Chance zu zeigen, dass freiheitliche Politik einen deutlich größeren Platz in Deutschland hat als bisher.

Welche Ziele verfolgst du neben dem erfolgreichen Bundestagswahlkampf langfristig für uns JuLis?

Meine langfristigen Ziele und Wünsche für die JuLis lassen sich unter einer Idee subsumieren: die, eines Jugendverbands, der zur Teilnahme einlädt und in dem eine Atmosphäre herrscht, die konstruktive Debatten und ein freundschaftliches Miteinander gleichermaßen ermöglicht. Dazu bedarf es einer effizienten Organisation unseres Verbandes, die dafür sorgt, dass wir uns auf unseren politischen Gegner fokussieren können anstelle auf die eigene Verwaltung. Genauso brauchen wir aber Ideen, wie wir mehr junge Menschen für die JuLis begeistern können und wie wir ihnen den Einstieg bei uns möglichst leicht machen. Beides steht im Zentrum unserer Arbeit als Landesvorstand.

Wie bist du denn damals zu den JuLis gekommen?

Tatsächlich bin ich langsam in die Strukturen „hineingerutscht“. Nachdem mein Kreisverband schon seit meinem Beitritt inaktiv war, habe ich zunächst Veranstaltungen in anderen Kreisen sowie gelegentlich auf Bezirksebene besucht. Von dort aus habe ich dann bei Landes- und Bundesveranstaltungen hineingeschnuppert… und bislang nichts davon bereut!

Was war dein schönster JuLi-Moment?

Ah, da gibt es fast schon zu viele! Natürlich würde sich die Tour vor der Landtagswahl 2016 anbieten oder der Landeskongress in Friedrichshafen. Letzten Endes überwiegen aber viele kleine Erinnerungen; schöne Episoden, die ich mit Freunden erleben durfte. Freunde, die ich ohne die JuLis wohl nie kennengelernt hätte.

Wenn du neben deiner beruflichen Tätigkeit und dem Landesvorsitz mal ein bisschen Freizeit hast wamachst du so?

Momentan ist es mit Freizeit tatsächlich etwas schwierig, aber wer mich kennt weiß, dass ich unheimlich gerne koche und backe – für mich ein absoluter Ruhepol! Wenn dann sogar noch etwas mehr Zeit übrig ist, widme ich mich oft Arbeiten am Haus oder bereise ferne Länder.

Wenn es eine Sache auf der Welt gäbe, die du ändern könntest, welche wäre das?

Auch wenn die Welt insgesamt auf einem guten Weg zu sein scheint, gibt es wohl zu viele Dinge, die dringend geändert werden müssten – viele davon leider sehr schwer umsetzbar. Eine Sache gibt es jedoch, die ich und jeder von uns beeinflussen kann: mehr junge Menschen für die Demokratie zu begeistern. Das Erstarken der AfD hat gezeigt, dass die freiheitliche Demokratie auch im 21. Jahrhundert von Bürgern verschiedenster politischer Couleur verteidigt werden will. Der Gedanke an den Mentalitätswandel in unserem Land, der entstünde, wenn jeder von uns auch nur einen anderen von politischem Engagement überzeugen würde, ist faszinierend. Ich würde mich freuen, wenn viele von uns sich mit mir gemeinsam dies zum Ziel setzen würden!

Von Jan Olsson.