[Juliette 4/2017] – Eigentum war gestern. Sharing Economy ist heute.

“Sharing the things we need can lessen our environmental impact and increase our community‘s health.“ (Albinsson)
Spätestens seit der Sylvicultura Oeconomica 1713 war klar, dass Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle bei der Lösung von Umweltproblemen, Klimawandel und dem Erhalt heutiger und vor allem zukünftiger Generationen spielt. Zuletzt 2015 trafen in Paris über 178 Ländervertreter zusammen, um Herausforderungen der Umwelt zu diskutieren. Ergebnis der Bilanzierung des vorherigen UN-Nachhaltigkeitsgipfels in 2002: ernüchternd! Große Defizite bei der Umsetzung der Agenda 21.
Doch in Zeiten von Sharing Economy ergeben sich neue Handlungsfelder, die nicht nur die politische Ebene, sondern auch jeden Einzelnen, zum Entscheidungsträger ermuntern. Egal ob Teilen, Leihen, Handeln oder Verschenken – Menschen in Deutschland und weiteren Industrieländern haben ihr Konsumverhalten geändert. Doch Sharing-Economy-Konzepte in Deutschland, genauso wie weitere nachhaltige Entwicklungen, stecken noch in den Babyschuhen, sofern es um die benötigten politischen Strategien zur Nachhaltigkeit geht.
Nachhaltigkeit muss auf der politischen Agenda und mit Nachdruck strategisch umgesetzt werden, um nicht nur unsere Generation, sondern auch zukünftige Generationen zu erhalten. Bei Nachhaltigkeitsfragen ist primär Eigenverantwortung und bewusster Umgang mit der Umwelt (von Rohstoffen bis hin zum Produkt) gefragt.
Die Liberalen stehen durch ihre tiefe Verwurzelung der individuellen Freiheit vereint mit Verantwortungsübernahme insbesondere in der Pflicht, nachhaltige Thematiken zu diskutieren und Lösungen zu erarbeiten, die langfristig die liberalen Werte wiederspiegeln und erhalten.
Ein übergeordnetes Ziel ist die Bedürfnisbefriedigung aller Menschen, die nicht mit dem in den Industriestaaten verknüpften Überkonsum zu verwechseln ist. Anreize zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen benötigen unternehmerische, aber auch politische Entwicklungen, wie in anderen Ländern bereits erfolgreich umgesetzt ist.
Ein Beispiel von funktionierender Sharing Economy als Lösung von Umweltproblemen zeigt die Mobilitätsbranche in Megastädten wie Peking/China. Durch die hohe Luftbelastung, die insbesondere den Menschen schadet, wurden von staatlicher Seite Sharing-Economy-Projekte gefördert und somit beispielsweise laut pwc-Studie pro Car-Sharing Fahrzeug 17 Autos von der Straße genommen.
Gesellschaftliche Aspekte wie Eigentumsorientierung und das Auto als Statussymbole sind größtenteils überholt. Individuelle Freiheit wird neu definiert und dabei könnte ein Merkmal auf bewusstem Konsum liegen. Wir entscheiden.
͈Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse,
aber nicht für jedermanns Gier.“ (Gandhi)

Von Nadine Mayer.