[Juliette 4/2017] – So gelingt die Energiewende: Weniger Ideologie – mehr Wettbewerb und Forschung!

Uns Freien Demokraten wird häufig vorgeworfen, gegen die Energiewende und die Windkraft zu sein. Tatsächlich sind wir für eine moderne Energiepolitik mit marktwirtschaftlicher Vernunft. Ja, grüne Dogmen und gezielte Subventionspolitik lehnen wir ab. Die Energiewende ist ein gesamtgesellschaftliches Großprojekt. Damit sie gelingt, brauchen wir Wettbewerb und Innovation, Versorgungssicherheit und Klimaschutz sowie bezahlbare Energiepreise und eine größtmögliche gesellschaftliche Akzeptanz.

Ideologiefrei und wissenschaftlich diskutieren
Fakt ist: Wir werden aus der Atomenergie aussteigen. Unsere Gesellschaft möchte mehr erneuerbaren Energien und weniger Kohleverstromung. Zugleich dürfen wir Versorgungssicherheit und Netzstabilität nicht gefährden. Politik und Industrie stehen vor großen Herausforderungen. Leider werden aber Energie- und Umweltdebatten in Deutschland zu oft ideologisch geführt. Das zeigt sich besonders bei der Windkraft. Im Norden der Republik wird durch Windparks mehr Strom produziert als verbraucht. Es gilt, diesen auch in den Rest der Republik, vor allem zu uns in den Süden, zu transportieren. Dazu werden zahlreiche neue Stromtrassen realisiert. Das trifft nicht überall auf Zuspruch. Die GroKo und die Grünen bleiben bei der Energiewende dennoch starr auf ihrem Kurs. Planwirtschaftliches Vorgehen behindert aus unserer Sicht jedoch die beste Lösung.

In Zukunftstechnologien investieren
Die Erforschung neuer Stromspeichermöglichkeiten, wie Salzkavernenspeicher, oder auch die Digitalisierung der Stromnetze können zu einer besseren Netz-Steuerung führen. Der Kavernenspeicher funktioniert schon unter Laborbedingungen. Hier sollten wir weitermachen. Und: Nicht nur für die Energiewende müssen wir bei der Digitalisierung jetzt Vollgas geben, wollen wir wichtige Technologiefortschritte nicht verschlafen. Wir denken Klimaschutz und Wettbewerb zusammen. Das heißt auch: Technologieneutral forschen! Am Ende wird sich die beste Idee auch ohne Subventionen durchsetzen.

Dialog mit allen und Wettbewerb der besten Ideen
Uns ist es deshalb wichtig, alle Akteure einzubeziehen, um den ökonomisch und ökologisch überzeugendsten Weg zu finden. Bei der Windkraft kann nur im Dialog mit Anwohnern und Flächenbesitzern auch ein tragfähiger Konsens gefunden werden. Im Fokus muss die größtmögliche Verträglichkeit stehen. Betroffene Landwirte sollten bei nachweislichen Ernteeinbußen durch Erdverkabelungen entschädigt werden. Die Energiewende gibt es nicht zum Nulltarif. Übrigens, neben dem Bund sind auch Länder und Kommunen gefragt. Sie können über intelligente Flächennutzungspläne Vorranggebiete ausweisen.
Ich bin überzeugt: Deutschland braucht eine Energiepolitik, die sich wieder an dem physikalisch Möglichen orientiert. Maßgeblich sind für uns die Bedürfnisse der Menschen und Betriebe, die eine preiswerte, sichere und umweltschonende Energieversorgung erwarten. Der erste Schritt dazu ist eine marktwirtschaftliche Energiewende mit mehr Wettbewerb und mehr Vertrauen in unsere Forschungskraft.

Von Marcel Klinge.