„Deutschland braucht nicht noch einen Bundestrainer, Herr Rülke!“

Junge Liberale kritisieren Einmischung des FDP-Fraktionschefs in DFB-Krise.


Zur Forderung des FDP-Fraktionsvorsitzenden Hans-Ulrich RÜLKE, der DFB solle seine Nationalspieler künftig zum Singen der Hymne verpflichten, äußert der Landesvorsitzende der Jungen Liberalen (JuLis) Baden-Württemberg Valentin ABEL Unverständnis:

„Es ist nicht Aufgabe der Politik, dem DFB oder anderen Verbänden zu erklären, wie sie interne Streitfragen zu klären haben – aller Symbolwirkung der Nationalmannschaft zum Trotz. Baden-Württemberg krankt wahrlich an genug Problemen, die ein liberales Korrektiv benötigen, beginnend in Bildungsfragen bis hin zu den drohenden Fahrverboten in Stuttgart.“

Auch inhaltlich möchte ABEL die Akzente anders gesetzt wissen:

„Über Jahrzehnte hinweg war die deutsche Nationalmannschaft Identitätsstifter und Paradebeispiel gelungener Integration. Vielfach äußert sich – auch nachvollziehbares – Unverständnis gegenüber dem kritiklosen Umgang einzelner Spieler mit Erdoğan. Das darf aber nicht zu Ressentiments gegenüber Spielern mit Migrationshintergrund führen!“

Dass viele Deutsche mit ausländischen Wurzeln als Reaktion von Ausgrenzung berichten, stelle einen Grund zur Sorge dar, so ABEL. In dieser erhitzt geführten Debatte müsse Politik dafür Sorge tragen, dass diese sich nicht zugunsten populistischer Kräfte verschiebt: „Kein Deutscher ist fehl am Platz in der Nationalmannschaft – sie ist so vielfältig wie unser Land! Wir gewinnen gemeinsam und wir verlieren gemeinsam. Gegenseitige Schuldzuweisungen spalten eher, als dass sie Team und Land für die Zukunft besser aufstellten.“