[Juliette 3/2018] – Rückblick zum Bundeskongress

Wieder Geschichte schreiben, ein hoher Anspruch für einen Kongress. Der 57. Bundeskongress stand unter diesem Motto, bezogen auf das Thema Europa. Für viele Julis ist das ein Herzensthema, das merkt man, nicht nur weil viele von uns selbst für das Europaparlament kandidieren, nicht nur weil die Redner nicht müde wurden das zu betonen, nicht nur weil es zu unserem Europawahlprogramm 184 (!) Änderungsanträge gab, sondern weil jeder in der Halle dazu eine Meinung hat. Das Thema Europa stand schon im Raum, als wir am Freitagabend von der FDP-Bundestagsfraktion zu einem eingeladen wurden. Neun Bundestagsabgeordnete besuchten uns an diesem Abend. Schnell wurde aus dem offiziell anmutenden Empfang eine Veranstaltung ein entspannter Abend unter liberalen Freunden. Zum Auftakt des Kongresses – Pünktlich um 9 Uhr morgens – ergriff unsere Bundesvorsitzende Ria das Wort, legt besonderen Wert darauf, dass sich die Jungen Liberalen Anti-europäischen Positionen innerhalb und außerhalb der FDP klar entgegenstellen. In der darauffolgenden Nachwahl eines Beisitzers in den Bundesvorstand kann sich Felix Meixner (Hessen) mit mehr als doppelt so vielen Stimmen gegen Anna Kryszan (Berlin) durchsetzen. Als Svenja Hahn, Spitzenkandidatin der Jungen Liberalen zur Europawahl, ihre Rede beginnt, ist es endgültig angekommen, dieses große Thema. Svenja schließt mit dem Satz: „Wir müssen die Autoren unserer Geschichte sein.“  Der Verlauf des Kongresses wird von diesem Moment an durch die Debatte geprägt, wie unsere Geschichte, unser Europa aussehen wird. Dabei werden viele Julis zu Autoren. Viele Reden, Änderungsanträge, Gegenreden und koffeinhaltige Getränke später beschließen wir, was Geschichte schreiben soll. Unser Wahlprogramm zur Europawahl. Baden-Württemberg schreibt auch noch ein winziges Stück Geschichte, unser Antrag zu gebührenfreien Personalausweisen wird zur Beschlusslage, bevor wir Bingen zu den Klängen der Ode an die Freude verlassen.


Anton Marc Binnig ist JuLi-Mitglied im Kreisverband Stuttgart und war Protokollant beim Bundeskongress in Bingen