[Juliette 3/2020] Migration ist die Mutter aller Vielfalt

Deutschland ist ein Einwanderungsland. Dafür haben Einwanderung von Fachkräften, Gastarbeitern, Spätaussiedlern, Flüchtlingen, Studierenden, sowie Zuwanderung und Rückkehr von Juden aus Israel und anderen Ländern gesorgt. Nicht nur das, Deutschland ist geprägt von einer langen Geschichte religiöser und ethnischer Vielfalt. Deshalb, lieber Herr Seehofer, ist Migration nicht die Mutter aller Probleme, sondern vielmehr die Mutter aller Vielfalt und des Wachstums unserer Gesellschaft.

Von Juden bis zur modernen Einwanderung

Juden leben in Deutschland schon seit der Antike, Sinti und Roma seit dem Mittelalter, Hugenotten seit dem Zeitalter der Aufklärung, und koloniale Migranten seit dem Imperialismus während des Kaiserreiches. So lebten 1905, vor der modernen Einwanderung, schon über eine Millionen Ausländer in Deutschland. Für all diese wurde es ihre Heimat. Doch fühlt es sich auch wie Heimat an?

Fehlt’s uns noch an Migranten?

Inzwischen hat jeder vierte Mensch in Deutschland einen Migrationshintergrund. Das zeigt sich auch an den 1,2 Millionen Selbstständigen mit Migrationshintergrund und über 700.000 Unternehmen, Restaurants und Läden, die von Migranten gegründet wurden. Hierzu zählen nicht nur Dönerbuden, Shisha-Bars, Wettbüros und Pizzerias, sondern auch Impfstoff Produzenten, Start-Ups und etliche Mittelständler. Diese sind eine Bereicherung für unsere Wirtschaft und Kultur. Doch das reicht noch nicht. Für die CDU/CSU ist jeder Migrant zunächst eine Bedrohung bis er assimiliert ist, während er für Die Linke auf die Rolle eines Hilfesuchenden reduziert wird. Die Realität ist vielfältiger. Wir wollen erreichen, dass die liberale Familie dieses Thema realitätsnah kommuniziert. Ansonsten macht das niemand.

Liberale Migranten machen jetzt Politik!

Die Auseinandersetzung mit unserer multiethnischen und multireligiösen Gesellschaft ist mit Konflikten behaftet. Dabei tragen politische Ränder und internationale Akteure zu einer Polarisierung der Debatte bei. Viele Deutsche mit Migrationshintergrund fühlen sich und ihre Stimme in diesen politischen Debatten nicht ausreichend repräsentiert und wahrgenommen. Eine Brücke zu den Parteien besteht oft nicht. Deshalb haben wir uns zusammengeschlossen und die Liberale Vielfalt ins Leben gerufen. Wir sind JuLis, FDPler, FNF Stipendiaten und unabhängige liberale Freidenker, viele mit Migrationshintergrund und uns eint eine gemeinsame Vision: eine bessere Heimat.

Wir sind #Brückenbauer zwischen dem organisierten Liberalismus und den verschiedenen Migrantenselbstorganisationen.

Wir sind #PlattformSchaffer für die Liberalen unter uns mit Migrationshintergrund, jüdischem Glauben oder Spätaussiedler Hintergrund für Selbstrepräsentation und Diskussion.

Wir verwirklichen den #GermanDream und ermöglichen diesen Personen die Teilhabe am politischen Prozess.

Kanacken und Co. unter sich?

Jeder, der zu unseren Zielen beitragen will und dem der Liberalismus gefällt, ist bei uns willkommen und kann Mitglied werden. Ein Migrationshintergrund ist keine Voraussetzung, genausowenig wie eine FDP Mitgliedschaft. Wir sind zur Zeit in der Aufbauphase. Nach dem Bundesverband haben sich bereits zwei Landesverbände gegründet und einige Abgeordnete sind schon Mitglieder. Wir arbeiten zur Zeit an unseren ersten Veranstaltungen und Podcasts. Um Updates dazu und zu unserem Grundsatzprogramm zu erhalten, folgt uns auf Instagram und Facebook.

Wir brauchen dich!

Wenn du dich mit uns für die genannten Ziele einsetzen willst, Lust hast am Mondfahrt Projekt des Aufbaus einer liberalen Migrantenselbstorganisation mitzuwirken, dann schreib uns und werde Mitglied. Ihr erreicht uns unter info@liberalevielfalt.de.


Denis Anwar studiert im Master International Political Economy am King’s College London. Robert Dehghan studiert im Master Management an der Universität Mannheim. Beide sind Mitbegründer und im Bundesvorstand der Liberalen Vielfalt und verantworten dort die Programmatik.