Herr Kretschmann, eine Depression kann man sich nicht ein- oder ausdenken!

Die Jungen Liberalen Baden-Württemberg zeigen sich erschrocken über die Empathielosigkeit von Ministerpräsident Kretschmann gegenüber Studierenden mit psychischen Erkrankungen. In einem Gespräch mit Studierenden der Universität Heidelberg sagte Winfried Kretschmann, dass Studierende einfach ihre Situation mit anderen Menschen vergleichen sollten, dann würden sie sehen, „dass es keinen Grund dafür gibt, depressiv zu werden.“

Eine psychische Erkrankung kann man sich weder ein- noch ausreden! Wer dieses gefährliche Narrativ bedient verstärkt die Stigmatisierung, die verhindert, dass psychisch kranke Menschen sich Hilfe holen und sich in Behandlung begeben. Valentin Abel, Vorsitzender der Jungen Liberalen Baden-Württemberg meint: „Die Landesregierung hat im letzten Jahr die Studierenden komplett im Stich gelassen, als viele ihren Nebenjob verloren und vor Existenzängsten standen, blieben Kretschmann und seine Bildungsministerin Bauer untätig, durch die verkorkste Impfstrategie der Landesregierung fehlt Studierenden eine Perspektive zu ihrem normalen Leben zurückzukehren.“

Jeder zehnte Student gibt mittlerweile an unter psychischen Belastungen zu leiden. „Da braucht es keine unverschämten Kommentare Kretschmanns,“ so Abel, „sondern eine Offensive der Landesregierung im Bereich psychische Gesundheit“. Die Jungen Liberalen Baden-Württemberg fordern dahingehend eine Reform der Ausbildung und Zulassung von Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen, um die Versorgungslage zu verbessern. Ebenso müssen Förderprogramme aufgelegt werden, sodass sich die Wartezeit für einen Therapieplatz auf unter drei Monaten reduziert. Das wichtigste ist jedoch, meint Abel, dass man der Stigmatisierung von psychisch Erkrankten entschieden entgegentritt. „Die Aussagen von Herrn Kretschmann sind da offengesagt kontraproduktiv. Wir müssen alle dazu beitragen, das gesellschaftliche Klima zu verbessern, sodass sich Menschen mit psychischen Erkrankungen früh Hilfe suchen und diese dann auch bekommen. Ich wünsche mir, dass mit der FDP eine Partei der nächsten Landesregierung angehört, die dieses gewaltige Gesundheitsproblem endlich ernst nimmt.“