“Liberalismus ist kein dehnbarer Begriff, sondern eine Grundhaltung!”

Junge Liberale kritisieren die Äußerungen von Ministerpräsident Kretschmann über die Stellung von Freiheit und Liberalismus.

Zum Interview, Kretschmann über Klima und Pandemie: Eigensinn in die Schranken verweisen, zeigen sich die Jungen Liberalen Baden-Württemberg und ihr Landesvorsitzender Philip Brozé zutiefst besorgt:

„Die Pandemie hat uns alle in unsere persönlichen Schranken verwiesen. Der Liberalismus ist nicht schuld an dieser Krise“, betont Landesvorsitzender Philip Brozé. Konkret geht Brozé dabei auf eine Äußerung des Ministerpräsidenten ein, wonach man den Hyperliberalismus, wie Kretschmann ihn nennt, nochmals überdenken sollte. Besonders die Wortneuschöpfung Kretschmanns ist ihm dabei ein Dorn im Auge: „nach zwei Jahren Pandemie besonders absurd und grotesk.“

Für uns steht außer Frage, dass für eine effiziente Pandemiebekämpfung gewisse Maßnahmen ergriffen werden müssen. Trotz dessen „ist Liberalismus kein dehnbarer Begriff, sondern eine Grundhaltung“, erklärt Brozé, und ergänzt: „Wer den Liberalismus zum Problem bei der Krisenbewältigung macht, der gibt auch auf vernünftige Lösungen finden zu wollen.“

Eine solche Sichtweise ist in unseren Augen mehr als tückisch. Denn wie der deutsche Journalist und FDP-Politiker Karl Hermann Flach einst sagte: „Die Freiheit stirbt zentimeterweise.“ Nicht anders verhält es sich auch in einer Pandemie. Grund- und Bürgerrechte können auch hier nicht nach freiem Belieben des Staates ausgehebelt werden. Ein solches Liberalismusverständnis lehnen wir ab. Denn letztlich brauchen wir in einer liberalen Gesellschaft „Vernunft, statt Pflicht. Das gilt sowohl vor, während als auch nach einer Pandemie“, so Brozé.