Ka bei KI? Lass uns die KI nutzen, bevor sie uns nutzt – aber bitte mit Kennzeichnungspflicht!

Die Künstliche Intelligenz (KI) hat bereits heute einen großen Einfluss auf unser Leben, insbesondere auf die Art und Weise, wie wir Informationen aufnehmen und weitergeben. Die Möglichkeiten, die sich durch die KI ergeben, sind jedoch auch mit potenziellen Gefahren verbunden. Insbesondere bei der Erstellung von Deepfake-Videos, -Bildern und -Musik kann die KI dazu führen, dass Personen falsch dargestellt oder sogar erpresst werden können. Diese KI-generierten Inhalte können das Vertrauen in die Wahrhaftigkeit von Informationen untergraben und somit unsere Gesellschaft destabilisieren.

Daher fordern wir die Einführung einer Kennzeichnungspflicht beziehungsweise einer Erkennungsmerkmalstellung für KI-generierte Inhalte, insbesondere für Deepfakes. Diese Kennzeichnung würde es den Menschen ermöglichen, zwischen echten und gefälschten Inhalten zu unterscheiden und damit die Integrität unserer Gesellschaft zu wahren.

Wir appellieren an alle Bildungs- und Forschungseinrichtungen, die Möglichkeiten der KI zu nutzen und gleichzeitig die Notwendigkeit einer Kennzeichnungspflicht für KI- generierte Inhalte zu erkennen. Es ist wichtig, dass wir die KI in einer Weise nutzen, die unseren Werten und Prinzipien entspricht. Wir müssen sicherstellen, dass wir nicht nur von den Chancen, sondern auch von den Risiken der KI lernen.

Deshalb fordern wir die Landesregierung auf, sich für eine Kennzeichnungspflicht für KI-generierte Inhalte einzusetzen und die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen. Wir müssen sicherstellen, dass wir die KI nutzen, bevor sie uns nutzt.

 Dieser Antrag ist auf 3 Jahre befristet.

Abschlussklausuren öffentlich zugänglich machen – Stark ist was anderes

Jährlich machen über 140.000 Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg ihren
 Schulabschluss, nahezu alle müssen sich in irgendeiner Art und Weise auf
 Abschlussprüfungen vorbereiten. Unsere Landesregierung verkauft die, mit
 Steuergeldern erstellten Aufgaben für wenig Geld an den Stark Verlag. Daher bleibt
 den Schülerinnen und Schülern nichts anderes übrig, als Material zur Vorbereitung
 käuflich zu erwerben.

 Die Jungen Liberalen Baden-Württemberg setzten sich in ihrem Handeln dafür ein, dass:

  •  Abschlussklausuren sowie deren Lösungshorizonte aller Schularten nach der
     gesetzlich gegebenen Frist öffentlich zugänglich gemacht werden.
  •  Jene Klausuren sowie deren Lösungshorizonte auf dem Landesbildungsserver des
     Landes Baden-Württemberg hochgeladen werden.

Nicht wissen, wer der Kanzler ist und was er macht?

Wir Jungen Liberalen sind der Überzeugung, dass alle Schülerinnen und Schüler nach der Schulzeit ein vertieftes Verständnis über die Funktionsweise unseres Staates, seiner Organe und der weltpolitischen Aktualität benötigen. In Zeiten von täglichen, politisch vielseitigen und hochkomplexen Ereignissen sehen wir eine Stärkung der politischen Bildung an allen Schularten für unvermeidbar. Wenn das Wahlalter für Kommunalwahlen und Landtagswahlen bei 16 liegt, muss in puncto politischer Bildung an Schulen enorm nachgesteuert werden.

Daher fordern die Jungen Liberalen:

 – Eine Verdopplung der Kontingentstunden von Gemeinschaftskunde an allen Schularten, zudem soll Gemeinschaftskunde bereits ab Klasse 7 unterrichtet werden

 – Die Möglichkeit zwei Gesellschaftswissenschaften als Leistungskurs in der gymnasialen Oberstufe zu wählen

 – Die Möglichkeit eine Gesellschaftswissenschaft in Kombination mit Sport, bildender Kunst oder Musik jeweils als Leistungskurs zu wählen.

 – Eine stetige Fortbildung von Lehrkräften, welche Gesellschaftswissenschaften unterrichten, um auf aktuelle Zusammenhänge methodisch eingehen zu können.

 – Die Abschaffung des Kombinationsfachs “Gemeinschaftskunde + Erdkunde” in der gymnasialen Oberstufe.

– Die unbürokratische Förderung von Planspielen, die sich mit Themen des Fachs Gemeinschaftskunde befassen, durch Geld, jedoch viel mehr durch ideelle Vorarbeit der Regierungspräsidien.

Wir erreichen unsere Bildungsziele auch ohne Bundesjugendspiele

Die Jungen Liberalen setzen sich aktiv, vor allem gegenüber dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, für eine Liberalisierung der Bundesjugendspiele ein. Damit meinen wir die Abschaffung der Verbindlichkeit zur Ausrichtung und Teilnahme an den jährlichen Bundesjugendspielen an Schulen in Baden-Württemberg.

Natürlich erkennen wir die Wichtigkeit von Bewegung und Sport im jungen Alter an, doch die Verwaltungshoheit zur Organisation von Sportveranstaltungen sollte bei den Schulen liegen. Schulen sollten in Zukunft selbst entscheiden dürfen, ob und in welchem Rahmen sie die Bundesjugendspiele durchführen. Des Weiteren dürfen die Bundesjugendspiele, sollten sie noch an einer Schule durchgeführt werden, in keinem Falle als Grundlage einer Benotung dienen.

Den Lehrermangel in die Mangel nehmen!

Die Jungen Liberalen Baden-Württemberg fordern die baden-württembergische Landesregierung auf, den Lehrkräftemangel durch wirksame und mit der Berufsrealität der Lehrer verträgliche Maßnahmen zu bekämpfen.

Attraktive Arbeitsbedingungen

Eine langfristige Entschärfung des Lehrermangels kann nur dann erfolgen, wenn der Beruf für junge Menschen ansprechend bleibt.

Wir fordern:

 – keine Erhöhung der Unterrichtsstundenanzahl von Lehrern und Referendaren oder Einschränkung der Teilzeitarbeitsregelungen, stattdessen wollen wir wirkliche Anreize zur freiwilligen Mehrarbeit leisten, beispielsweise die Ermöglichung eines früheren Eintritts in die Pension ohne oder mit geminderten Abschlägen

 – den gleichen Klassenteiler für alle Schularten und eine langfristige Herabsenkung desselben auf 28

 – Schaffung von Ruhezonen, deutlich mehr Einzelarbeitsplätze und Räumen für Lehrkräfte

 – eine Empfehlung für bestehende Schulen und Verpflichtung bei Neubauten, mindestens der Hälfte der Belegschaft einen eigenen Arbeitsplatz zuweisen zu können

 – verstärkte Einbindung von Supervision in die Bildung und Ausbildung von Lehrern sowie die Berufspraxis

– Die Reduzierung des NC bei MINT Lehramtstudiengängen (ausgenommen Physik da es i.d.R. um einen NC freien Studiengang handelt)

Mehr Entlastungen durch mehr Einstellungen

Wir wollen die derzeit arbeitenden Lehrkräfte und Referendare durch die Einstellung von mehr Personal an den Schulen entlasten.

Deswegen fordern wir:

 – eine verstärkte Einstellung von Assistenzlehrkräften, die den Lehrern Aufgaben wie z.B. die Stundenplanerstellung oder die Organisation von Klassenfahrten abnehmen können

 – eine signifikante Erhöhung von Stellen für Schulpsychologen und -pädagogen sowie IT-Personal und pädagogischen Hilfskräften

 – die schnellstmögliche Eingruppierung von Grund- und Hauptschullehrkräften in die Besoldungsgruppe A13

 – eine Erweiterung der Plätze für das Grundschullehramt und finanzielle Förderung der Pädagogischen Hochschulen zur Einstellung der daraus resultierend notwendigen Dozenten

 – eine zeitweise Öffnung der Grundschulen für einen Seiteneinstieg insbesondere aus dem pädagogischen Bereich mit Zusatzqualifikation und ggf. Referendariat

 – dass zeitweise verstärkt Quer- und Seiteneinsteiger für alle Schularten angeworben werden

 – dass auch Studierende als Vertretungs- und Assistenzkräfte geringfügig angestellt werden können

 – die schnellere Anerkennung internationaler Abschlüsse, die für den Lehrerberuf qualifizieren

Wertschätzung beginnt schon in der Lehrerausbildung

Deshalb fordern wir:

 – eine Vergütung sämtlicher Pflichtpraktika während des Bachelor- und Masterstudiums in allen Lehramtsstudiengängen nach Mindestlohn

 – eine Begleitung des Orientierungspraktikums durch ein von der Hochschule im entsprechenden Zeitraum angebotenes Begleitseminar

 – Flächendeckender Ausbau und Förderung der Möglichkeit zum Langzeitpraktikum wie der „Lehr:werkstatt“ als Alternative zum Orientierungspraktikum

 – eine Erhöhung der Anwärterbezüge für Referendare

 – eine Entlohnung und Anstellung der Referendare über die Sommerferien hinweg

Zudem fordern wir eine Neubewertung der Praxisphase innerhalb der Lehramtsstudiengänge hinsichtlich des Umfangs und der Länge zugunsten einer praxisorientierten Ausrichtung.

Dieser Beschluss hat eine Gültigkeit von 5 Jahren.

Beste Bildungschancen für alle- Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 einführen!

Wir Junge Liberale Baden-Württemberg stehen für ein Bildungssystem, dass die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt stellt. Daher ist es uns wichtig, dass es für jeden Schüler die richtige Schulform gibt, um optimale Bildungschancen ermöglichen zu können. Dazu gehört für uns auch, dass ein paralleles Angebot der zwei Oberstufenmodelle G8 und G9 in Baden-Württemberg geben muss.

Konkret fordern wir Junge Liberale Baden-Württemberg:

 1. Jeder Schüler und jede Schülerin soll die Möglichkeit haben, frei zwischen G8 und
 G9 wählen zu können , um den für sich individuell besten Bildungsweg beschreiten zu
 können.

 2. Wir Junge Liberale stehen für Schulautonomie, deshalb sollte jede Schule selbst
 entscheiden können, ob Sie G8 oder G9 anbieten möchte. Gleichzeitig soll dadurch
 sichergestellt werden, dass Schulen durch den ständigen Wechsel von G8 zu G9 oder
 zurück nicht mehr Spielball der Politik sind. Zudem muss gerade in ländlichen
 Regionen sichergestellt werden, dass eine Wahlfreiheit wirklich gegeben ist, daher
 sollten Gymnasien auch die Möglichkeit bekommen, G8 und G9 parallel anzubieten.

 3. Mittel- bis langfristig streben wir Junge Liberale die qualitative Aufstellung
 beider Systeme parallel zueinander an. Dies bedeutet auch, dass der G8 Lehrplan nicht
 einfach auf G9 übertragen wird, sondern eine Anpassung stattfinden muss. Dabei muss
 sichergestellt werden, dass sowohl das Abitur nach acht Jahren, als auch das Abitur
 nach neun Jahren die gleiche Wertigkeit besitzen. Daher sollen bei G9 hauptsächlich
 die Lehrpläne in der Unter- und Mittelstufe im Vergleich zu G8 entzerrt werden und
 angemessen bis zur 11. Klasse neu verteilt werden.

 4. Realschülern und Schülern an Gemeinschaftsschulen soll die Möglichkeit geschaffen
 werden, direkt nach der zehnten Klasse in die elfte Klasse eines G9 Gymnasiums
 wechseln zu können, um die Durchlässigkeit des Bildungssystems zu stärken.

Begründung

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die alleinige Fokussierung auf G8 keine positiven Auswirkungen auf die Bildungsqualität gebracht, sondern sogar Gegenteilige Effekte erzielt. Schülerinnen und Schüler haben in Schulen mit G8 schlechtere Fremdsprachenkenntnisse, fühlen sich mehr belastet und wiederholen tendenziell öfter eine Klasse. Dies zeigt, dass G8 nicht für jeden Schüler die optimale Lösung für die gymnasiale Oberstufe darstellt und die Wahlfreiheit zwischen beiden Systemen die Bildungschancen für viele Schülerinnen und Schüler verbessern kann. Zudem haben Bundesländer wie Hessen haben bereits schon mit der Wahlfreiheit gute Erfahrungen gemacht.

Auf in die Zukunft – Smart Cities erreichen

Die fortschreitende Entwicklung in der Digitalisierung macht die digitale Infrastruktur vor Ort zu einem wichtigen Faktor für die Qualität eines Wirtschaftsstandorts. Eine aktive Internet of Things (IoT) Plattform stellt dafür einen essentiellen Bestandteil dar. Diese ermöglicht es Privatpersonen und Gewerbe Informationen abzurufen und bereitzustellen, um Akteure effektiver miteinander zu vernetzen.

Die Jungen Liberalen Baden-Württemberg setzen sich für die Schaffung einer standardisierten kommunalen IoT-Schnittstelle ein. Eine ausreichende Verschlüsselung, Anonymisierung und Pseudonymisierung und Sicherung der Daten unter hohen Sicherheitsstands muss zu jedem Zeitpunkt gegeben sein. Die Gesetze und Förderprogramme sollen von den zuständigen Stellen dem Land oder der Kommune geschaffen werden. 

Energy Monitoring

Es soll eine Datenplattform zur Visualisierung von wichtigen Kennzahlen zum Energieverbrauch erstellt werden. Dazu werden Sensoren an entsprechenden Gebäuden angebracht. Zunächst sollen vor allem öffentliche Gebäude (Schulen, Kitas, Verwaltungsgebäude) ausgestattet werden. Privatpersonen und Gewerbe können sich der Plattform auf freiwilliger Basis anschließen.

Die Verbrauchsprofile vor und nach Sanierungen sollen festgehalten und in eine nationale Datenbank eingebunden werden. Auf diese Weise kann die Wirtschaftlichkeit und der Mehrwert von Sanierungsmaßnahmen besser beurteilt werden.

Mobilität

Die bereits bestehende Infrastruktur an Verkehrskameras und Sensoren zur Erkennung des Verkehrsflusses sollen in eine zentrale Plattform integriert werden. Via API soll es Drittanbietern möglich sein, anonymisierte Daten zum Verkehrsfluss abzurufen und diese zu integrieren. Kommunen sollen auf die Datenbank zugreifen können, um über Verkehrssimulationen integrierte Konzepte besser planen zu können.

Die Fahrzeuge des ÖPNV sollen mit Ortungssensoren ausgestattet werden, welche über eine standardisierte Schnittstelle in Drittanbieter-Applikationen integriert werden können.

Kommunale Informationsdatenbank

Die Sensorik von Kommunen soll weiter ausgebaut werden. So soll die Verwaltung von Füllständen, Gebäuden, Pegeln und Parkräumen digitalisiert und in eine kommunale Plattform integriert werden. Die Messung von Umweltdaten, wie etwa Temperatur, Wind, Luftfeuchtigkeit, Wetter sowie Luft- und Wasserqualität soll ebenfalls erfolgen. Öffentliche Daten sollen in einer App für Bürger einsehbar sein. Die Software für diese App soll vom Land gestellt werden, während die Kommunen diese mit Daten versorgen. So wird sichergestellt, dass eine Standardisierung der Daten gewährleistet ist.

Die Kommunen sollen diese Daten als Grundlage für die Gestaltung der Innenstädte nutzen. So kann die Vernetzung dieser Daten die Grundlage für ein Hitzeschutzkonzept, intelligente Verkehrsführung oder den Bau oder Abriss von Gebäuden bilden.

Die finanziellen Mittel hierfür werden nach dem Konnexitätsprinzip von der gesetzgebenden Ebene zur Verfügung gestellt.

Die Gültigkeit dieses Beschlusses ist auf zehn Jahre beschränkt.

Lebenslanges Lernen statt lebenslanger Sperre

Prüfungen und Abschlussprüfungen begegnen uns in verschiedenen Stationen eines Bildungsweges. In der Schule, in der Ausbildung oder im Studium. Bei uns Jungen Liberalen herrscht Einigkeit darüber, dass nicht immer alles glatt laufen kann und Prüfungen manchmal nicht auf Anhieb bestanden werden. Das sehen auch Satzungen und Prüfungsordnungen so, solange es sich um einen ersten Wiederholungsversuch handelt. Ein weiterer Wiederholungsversuch ist dann oftmals schon nur in begründeten Ausnahmefällen möglich. Ist ein Drittversuch nicht bestanden, bleibt Betroffenen schließlich eine Umorientierung oder das Ablegen einer adäquaten Prüfung im Ausland. Diese Möglichkeit haben allerdings nicht alle.

Die Jungen Liberalen Baden-Württemberg fordern daher:

 – Fehlversuche bei Abschlussprüfungen für Schulabschlüsse drei Jahre nach dem
 ausschließenden Fehlversuch zu streichen und Prüfungssperren aufzuheben. Außerdem die
 sofortige Aufhebung von Prüfungssperren nach Abschluss einer Berufsausbildung.

 – Fehlversuche bei Abschlussprüfungen für Berufsausbildungen drei Jahre nach dem
 ausschließenden Fehlversuch zu streichen und Prüfungssperren aufzuheben. Zusätzlich
 sollen Prüfungssperren sofort aufgehoben werden, wenn nach der Sperrung eine andere
 Berufsausbildung abgeschlossen oder ein Hochschulabschluss erworben wurde.

 – Aufhebung von Prüfungssperren für Hochschulabschlüsse drei Jahren nach dem
 ausschließenden Fehlversuch. Zudem sollen Prüfungssperren umgehend aufgehoben werden,
 wenn nach dem Verlust des Prüfungsanspruchs eine Berufsausbildung abgeschlossen oder
 ein anderer Hochschulabschluss erworben wurde.

Außerdem sollen Prüfungssperren an Universitäten ein Studium im ähnlichen Bereich an Fachhochschulen oder Dualen Hochschulen nicht verhindern.

Die Gültigkeit des Beschlusses ist auf 10 Jahre beschränkt.

Begründung

Einen Prüfungsanspruch, vermutlich in jungen Jahren, endgültig zu verlieren und damit ein Leben lang deutschlandweit für denselben und ggf. ähnliche Studiengänge oder Ausbildungen gesperrt zu werden, ist eine Einschränkung der individuellen Entfaltungsmöglichkeit, die der Idee vom lebenslangen Lernen widerspricht. Während beispielsweise bisherige Wiederholungsmöglichkeiten von Studiengängen im Ausland nur denjenigen zugute kommen, die auch mobil sind, eröffnet die allgemeine Wiederholungsmöglichkeit nach Ablauf von drei Jahren Chancen für alle. Immerhin verlassen im Jahr 2022 noch 5,9% der Jugendlichen die Schule, ohne zumindest den ersten Abschluss erreicht zu haben. In der Gesamtbevölkerung haben 4,2% keinen Schulabschluss und 17,9% keinen berufsqualifizierenden Bildungsabschluss.

Drei Jahre nach ausschließendem Prüfungsversuch wurde vermutlich ein anderer Bildungsweg eingeschlagen, bestenfalls bereits eine andere Ausbildung abgeschlossen. Wer einen zweiten Bildungsweg gehen möchte, darf nicht mehr an einer überholten Situation gehindert werden.

Ist der DAX nicht das kleine Tierchen?

Die Jungen Liberalen Baden-Württemberg fordern die Erweiterung des Wirtschaftsunterrichts in Schulen um den Bereich finanzieller Bildung. Die Integration von Lerninhalten, die die finanzielle Bildung fördert, soll vorhandene inhaltliche Lücken füllen und kann folgende thematische Bereiche umfassen:

 – Verständnis von Geld und Währung,

 – Grundlagen der Steuerpflicht und -berechnung,

 – Arten von Versicherungen und deren Bedeutung

 – Budgetierung und Sparstrategien,

 – Investitionen und Risikomanagement,

 – Kreditaufnahme und Schuldenmanagement,

 – Erstellung einer Steuererklärung,

 – Vergleich von Bankprodukten wie Konten, Kreditkarten und Kredite

 – Verständnis für Aktien, Anleihen und andere Kapitalanlagen,

 – Verhandlungsstrategien, Vertragsrecht, Mietverträge

 – Einführung in das Konzept von Finanzmärkten und Handel mit Wertpapieren,

 – Finanzielle Bildung für spezielle Lebenssituationen wie Ehe, Familie und
 Rentenplanung.

Die Inhalte sollen verpflichtend sowie landesweit im Lehrplan umgesetzt werden, soweit jene noch nicht vorhanden sind und an die Dauer der entsprechenden Schulart angepasst werden.

Die Erweiterung des Unterrichts sollte einem sozioökonomischen Ansatz folgen, bei dem wirtschaftliche Belange in den gesamtgesellschaftlichen Kontext eingebettet sind. Die hinzugewonnene Komponente an finanziellem Wissen würde daher nicht nur den Schülerinnen und Schülern direkt helfen, sondern auch langfristig positive Auswirkungen auf die Gesellschaft haben. 

Die Gültigkeit dieses Beschlusses ist auf 10 Jahre beschränkt.

Begründung

Die Schulen in Deutschland haben eine wichtige Rolle in der Vorbereitung junger Menschen auf ihre berufliche Zukunft. Um den Anforderungen der heutigen Arbeitswelt gerecht zu werden und den Schülerinnen und Schülern die bestmöglichen Voraussetzungen für ihre Karriere zu bieten, muss die Bildungsreform in diesem Bereich angegangen werden. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Förderung der finanziellen Bildung und Kenntnisse im Bereich Steuern und Vertragsmanagement.

Eine Umfrage unter Jugendlichen hat gezeigt, dass knapp 92 Prozent ein Fach Finanzen an ihrer Schule wünschen. Dieser Wunsch muss im aktuellen Lehrplan abgebildet werden. Eine Integration von praktisch orientierten Finanzthemen in den Wirtschaftsunterricht würde nicht nur den Schülerinnen und Schülern helfen, ihre finanzielle Zukunft besser planen zu können, sondern auch dazu beitragen, die allgemeine finanzielle Bildung in der Bevölkerung zu verbessern.

Studien haben gezeigt, dass eine frühzeitige Auseinandersetzung mit Finanzen und Steuern dazu beiträgt, dass Menschen später weniger Schulden machen und besser mit ihrem Geld umgehen können. Dies ist insbesondere für junge Menschen von großer Bedeutung, die oft erst am Anfang ihrer beruflichen Karriere stehen und noch keine umfangreiche Erfahrung in diesem Bereich haben.

Kuscheln für Bildung

Unsere Hochschulen sind Orte des Wissens, der Bildung und der Reflektion. Sie bilden die Grundlage für Wissenschaft, Forschung und technologischen Fortschritt. Als Bildungseinrichtung sind sie eine essentielle Plattform für die Gesellschaft von morgen. Die durch die Corona-Pandemie bedingte Schließung der Hochschulen hat nicht nur all diese Faktoren, sondern auch insbesondere die Entwicklung und das alltägliche Leben vieler Studentinnen und Studenten in den vergangenen zweieinhalb Jahren stark beeinträchtigt. Somit sollte die Schließung der Hochschulen eine Ausnahme gewesen sein und nicht zur Gewohnheit bzw. zur „neuen Normalität“ werden.

Die Jungen Liberalen Baden-Württemberg fordern, dass Bildungseinrichtungen intelligente Konzepte erstellen, die Bildung trotz der aktuellen Energie- und Coronakrise weiterhin zu gewährleisten. Als gesellschaftsrelevante Einrichtungen sind Hochschulen in der Energiekrise möglichst lange, für notwendige Präsenzbildungsangebote offen zu halten. Möglichst früh sollten Onlinekonzepte und -angebote vorbereitet werden, um hybride Angebote anzubieten und im Ernstfall in die Fernlehre umzusteigen.

Der Antrag ist auf 2 Jahre begrenzt.