Wir Jungen Liberalen Baden-Württemberg stehen für gleichwertige Lebensverhältnisse in der Stadt und im ländlichen Raum. Daher kann es und darf es zu keiner Unterbrechung einer der wichtigsten Bahnverbindungen von Nord nach Süd in Baden-Württemberg kommen.
Die Unterbrechung der Gäubahn ab 2025 muss deshalb mit allen Mitteln verhindert werden. Denn die daraus resultierende Verlängerung der Fahrzeit um 10 bis 20 Minuten für jede Bahnfahrt quer durch Baden-Württemberg ist nicht hinnehmbar.
Daher fordern wir:
- Den Erhalt der „Panoramabahn“ von Stuttgart-Vaihingen bis zum Alten Hauptbahnhof (HBF) Stuttgart. Solange keine Alternativtrasse verfügbar ist, sollen mindestens zwei Gleise des Alten Bahnhofs behalten werden.
- Den Erhalt der Panoramabahn insgesamt und damit die Möglichkeit zur Nutzung als Gütertransitstrecke sowie auch als Umleitungsstrecke bei potentiellen Sperrungen der Rheintalbahn.
- In Vaihingen keinen Umstiegszwang vom Fernverkehr auf den Regionalverkehr, sprich die S-Bahn zum HBF Stuttgart: Um die komplette Überlastung des S-Bahn-Systems des Vaihinger Bahnhofs zu verhindern und unnötige Fahrzeit Verlängerungen durch Umstiege von vorneherein auszuschließen, darf es den geplanten Zwangsumstieg vom Fernverkehr/ Regionalverkehr auf die S-Bahnen zum HBF Stuttgart ausdrücklich nicht geben. Teilstrecken im Fernverkehr, die deutschlandweit und international so sehr von Bedeutung sind wie die Verbindung von Zürich nach Stuttgart, plötzlich über einen S-/Regional-Bahnhof abzuwickeln, führt sonst zur verkehrlichen Abhängung des Südwestens Stuttgarts und des gesamten Landesteils bis zum Bodensee.
- Die Beibehaltung des Stundentakts des IC von Zürich nach Stuttgart, sowie eine Verdichtung durch einen zusätzlichen RE von Konstanz nach Stuttgart, welcher in einem zum IC halbstündlich versetzten Stundentakt als Angebotsverbesserung dienen so.
- Den Neubau der Schnellfahr- und Güterstrecke von Horb bis Tuttlingen, um die Anwohner zu entlasten. Der bisherige Ausbau ist gescheitert, obwohl diese Bahnstrecke eine der wichtigsten Verbindungsstrecken im Schienennetz in Baden-Württemberg ist. Um der bereits herrschenden Überlastung der Strecke endlich effektiv zu begegnen und da zweigleisige Strecken im Vergleich zu eingleisigen reibungslosen und fahrplan-stabilsten Betriebsablauf gewährleisten (Steigerung von 200% i.V.z. eingleisigen Strecke), muss der Neubau zweigleisig werden.
- Die Zusage, dass nach dem Bau des „Pfaffensteig-Tunnels“ die direkte Fahrt zum Hauptbahnhof bestehen bleibt. Der aktuell geplante Umstieg über Stuttgart-Flughafen zum HBF Stuttgart ist für uns keine Option. Der Bahnhof Stuttgart Flughafen ist nicht vergleichbar mit dem Fern- und Regionaldrehkreuz, wie es der Stuttgarter HBF ist, und wird mit dem zu erwartenden Personenaufkommen nicht zurechtkommen.
- Wenn keine direkte Verbindung zum Hauptbahnhof über den Flughafen-Tunnel möglich ist, dann eine Einschleifung (Bau einer Zufahrt in Schleifenform) der Panoramabahn oder den Erhalt der oberirdischen Gleise.
- Den Einsatz von Neigetechnik-Zügen zur Verkürzung der Fahrzeiten, wie schon in den 2000er Jahren. Durch die höheren Geschwindigkeiten von Neigetechnik-zügen in Kurven im Vergleich zu anderen Zugarten erreichen wir hochwertige Zeiteinsparungen. Erst wenn die Zugfahrt nicht länger dauert als mit dem Pkw, ist der Anreiz zum Umstieg für Pendler u.a. hoch genug.
Wir fordern daher die FDP Baden-Württemberg sowie die Landtagsfraktion der FDP/DVP Baden-Württemberg dazu auf, die Kursrichtung ihrer momentanen Schienenverkehrspolitik zu berichtigen und sich für einen ÖPNV stark zu machen, der nicht nur dem Umweltschutz Rechnung trägt, sondern ebenfalls die Straßen entlastet.
Die Gültigkeit dieses Beschlusses ist auf zehn Jahre beschränkt.